Georgswiese wird Neubaugebiet

30. Oktober 2023

Wie die Tageszeitungen berichten, will die Stadtverwaltung in zwei Bauabschnitten Grundstücke für Bebauung mit Einfamilienhäusern erschließen – Erster Beigeordneter Hambach und Ortsbürgermeister Ohlerth haben aus dem Dorf stammende junge Familien als Nutzer im Auge

Mechernich-Kallmuth – „Am westlichen Ortsrand von Kallmuth haben die Vorarbeiten zum Bau eines Regenrückhaltebeckens begonnen. Die Georgswiese im Mechernicher Stadtteil Kallmuth soll zum Neubaugebiet werden. In zwei Bauabschnitten will die Stadt Grundstücke für eine Bebauung mit Einfamilienhäusern erschließen“: So beginnt der Autor Thorsten Wirtz in den Lokalteilen von „Kölnischer Rundschau“ und „Kölner Stadt-Anzeiger“ seinen Bericht über ein weiteres Bauvorhaben der Stadtverwaltung Mechernich. Insgesamt sollen 21 Bauplätze entstehen.

Das Gelände am Ortsrand in Richtung Scheven, das direkt an den neuen Kallmuther Friedhof angrenzt, diente bislang als Festwiese nach dem althergebrachten Sankt-Georgsritt, einer Reiter- und Fußprozession im Quellgebiet Georgspütz zwischen Kallmuth und Weyer, Vollem und Urfey. Das Neubaugebiet nennt sich „Hinter Burg Haag“ und soll in zwei Bauabschnitten realisiert werden.


Keine Gefahr für Georgsritt


„Der untere, südlich gelegene Bereich zur Straße Georgswiese hin wird als zweiter Bauabschnitt erst dann in Anspruch genommen, wenn es für den Georgsritt eine alternative Aufstellfläche für Pferde und Reiter gibt“, teilt die Stadtverwaltung Mechernich mit: Dadurch solle gewährleistet werden, dass „diese wichtige Veranstaltung durch das Baugebiet in seinem Fortbestand nicht beeinträchtigt wird.“


Die Pläne wurden im Ausschuss für Planung, Verkehr, Umwelt und Klimaschutz vorgestellt und stießen bei den Fraktionen auf positives Echo. Auch Ortsbürgermeister Robert Ohlerth hat nichts dagegen: Kallmuth brauche Entwicklungsflächen für junge Familien oder Paare, die aus dem Dorf stammen und dort auch ihre private Zukunft sehen. Das sichere auch die Zukunft des örtlichen Kindergartens.

Wegen der Hanglage des Baugebiets sei es wichtig, das Oberflächenwasser „vernünftig“ abzuführen, betonte Ohlerth. Mit den Neubauteen dürfe erst begonnen werden, wenn das in unmittelbarer Nähe geplante Regenrückhaltebecken betriebsbereit sei.

Thorsten Wirtz zitiert in diesem Zusammenhang auch Thomas Hambach, den Ersten Beigeordneten und stellvertretenden Chef der Stadtverwaltung Mechernich: „Es gab die Vermutung, dass auf der Fläche für das Regenrückhaltebecken Relikte aus römischer Zeit gefunden werden könnten, deshalb wird das Gelände derzeit archäologisch sondiert.“ Danach könne die Erschließung ausgeschrieben werden.


Weil sich am westlichen Dorfrand Kallmuths beiderseits der Kreisstraße 28 in Richtung Scheven zahlreiche Äcker und Wiesen in Hanglage befinden, kam es in der Vergangenheit bei Starkregenereignissen auch in Kallmuth immer wieder zu Überschwemmungen. „Deshalb planen wir mehrere Maßnahmen, um die Ortslage Kallmuth künftig besser zu schützen“, so Hambach weiter.


Regenrückhalt und dickere Kanalrohre


Neben dem Bau der Regenrückhaltung am Ortsrand mit einem Puffervolumen von rund 5300 Kubikmetern versprechen sich die Planer einen großen Entlastungseffekt durch den Teilneubau der Regenwasserkanalisation in Kallmuth: „Derzeit kann die Kanalisation bei einem Starkregenereignis die Wassermassen nicht schnell genug abtransportieren“, erläuterte der Erste Beigeordnete und stellvertretende Verwaltungschef den in Mechernich erscheinenden Kölner Tageszeitungen: „Weil wir im Zuge der Maßnahme Rohre mit einem größeren Durchmesser verwenden, erhöht sich die Durchflussmenge von 190 auf 1000 Liter pro Sekunde.“

Um die Kosten für interessierte junge Familien und Paare überschaubar zu halten, plant die Stadt kleine Grundstücksgrößen. Auf 1,2 Hektar sollen maximal 21 Bauplätze entstehen. Eigentümer der Fläche ist die Stadt selbst. Stadtplaner Thomas Schiefer will sich laut Presseangaben mit diesem Baugebiet „einer ökologisch vertretbaren Form der Bebauung nähern“. Man wolle „den Erfordernissen des Klimaschutzes Rechnung tragen und auch Aspekte der Klima-Resilienz berücksichtigen“, orakelt der Berichterstatter.


Zudem solle „wieder versucht werden, durch entsprechende Festsetzungen und gegebenenfalls auch Regelungen in Kaufverträgen eine bessere städtebauliche Gestaltung dieses Neubaugebietes zu erreichen“, zitiert Wirtz den Stadtplaner abschließend.


pp/Agentur ProfiPress

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